Fünf neue Partnerschulen im Nationalpark Thayatal

Nationalpark Thayatal im Frühlingskleid, Umlaufberg, Flussmäander, Headerbild für Aktuelle Nachrichten.

Der Nationalpark Thayatal arbeitet seit 15 Jahren im Rahmen einer Schulpartnerschaft intensiv mit der Volksschule Hardegg-Pleissing zusammen. Nun werden die Partnerschul-Aktivitäten ausgebaut.

Im Rahmen eines Festaktes unterzeichneten die Volksschule Weitersfeld, die Mittelschule Weitersfeld, die NÖ Mittelschule Retz, die Mint & Kreativ Mittelschule Pulkau und die Landwirtschaftliche Fachschule Hollabrunn eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem Nationalpark Thayatal.

Freude, Spannung und eine große Bereitschaft für zukünftige Aktivitäten herrschte am 19. Mai unter den Gästen im Nationalparkhaus. 180 Schulkinder, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Bezirks- und Gemeindevertreter waren gekommen, um die Partnerschaft zwischen den Schulen aus dem Wein- und Waldviertel zu besiegeln und zu feiern. Ziel der Kooperation ist es, Schülerinnen und Schülern die ursprüngliche Natur im Nationalpark zu vermitteln sowie einen Raum für persönliche Naturerfahrungen zu geben und dadurch das Verständnis für Natur- und Umweltschutzmaßnahmen zu stärken.

Bundesrat Ing. Eduard Köck nahm in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Feierlichkeit teil, in seiner Festansprache erinnerte er sich an seine eigene Kindheit: "Wir waren viel im Wald unterwegs, sind auf Bäume geklettert, haben Tiere beobachtet oder liefen einfach in der Natur herum. Was früher in Zeiten ohne Handy und wenig Fernsehen automatisch passierte, muss jetzt im Terminplan der Kinder untergebracht und organisiert werden." Er begrüßt es, dass der Nationalpark die Jugend unterstützt, wieder vermehrt mit der Natur in Kontakt zu kommen.

So können die Schulkinder den Nationalpark mehrmals pro Jahr unter fachkundiger Führung der Ranger besuchen oder die Nationalpark-Mitarbeiter:innen begeben sich im Rahmen von Workshops direkt in das Klassenzimmer. Die Kinder tragen die Idee des Nationalparks aber auch in die Gemeinden, wodurch die Verbindung zum Nationalpark und die Akzeptanz gestärkt werden. Sie wecken bei ihren Eltern nach einem Besuch im Nationalpark das Bewusstsein für die Besonderheit der Natur vor der eigenen Haustür und den Wert des Schutzgebietes als Naturerbe Österreichs.

Auch Mag. Valerie Zacherl-Draxler ermunterte, in Vertretung von Bundesministerin Leonore Gewessler, die jüngsten Besucherinnen und Besucher des Nationalparks, sich auf die unglaublich vielen Facetten der Natur einzulassen: "Natur ist Vorbild - man denke nur an Entwicklungen im Bereich der Technik oder Pharmazie, sie ist Inspiration - wie man an den Bildern von Van Gogh oder Monet sehen kann und sie ist immer mit Gefühlen verbunden." Sie wies darauf hin, wie wichtig ein persönlicher Bezug zur Natur ist, der sich aus einer spielerisch freudvollen Auseinandersetzung mit dieser ergibt. Denn diese eröffnet schließlich einen persönlichen Zugang zur Natur, weckt Begeisterung und kann somit die Einstellung und das Verhalten zu Natur und Umwelt nachhaltig prägen und in einem respektvollen Umgang mit der Natur münden.

Auch die Volksschule Hardegg-Pleissing wurde für die so erfolgreiche und überaus fruchtbare Zusammenarbeit geehrt. "Der Nationalpark profitierte in dieser langen Zeit sehr von der Kooperation - so waren die Schulkinder immer wichtige Expertinnen und Experten, die uns halfen, neue Bildungsmaßnahmen zu evaluieren", betonte die zuständige Nationalparkmitarbeiterin Claudia Waitzbauer. Die Partnerschule wirkte in der Vergangenheit bei vielen Veranstaltungen des Nationalparks mit, so gestaltete auch der Schülerchor gemeinsam mit der Grenzlandkapelle Hardegg die Feier für die neuen Partnerschulen.

Im Anschluss bekamen die Schulkinder bei verschiedenen Stationen einen kleinen Einblick in das Bildungsprogramm des Nationalparks: Sie erforschten mithilfe von Mikroskopen die kleinsten Lebewesen aus der Wasser- und Bodenwelt, erfuhren Wissenswertes über Waldkauz, Specht und Kuckuck und beobachteten die Wildkatzen im Gehege bei der Fütterung. Manche trainierten ihre "Wildnis-Fertigkeiten" beim Feuermachen oder Unterstandbau, andere lauschten Detektivgeschichten aus der Pflanzenwelt oder erprobten ihre Sinne bei verschiedenen Aufgaben.

Nationalparkdirektor Christian Übl wies in seinem Statement darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler durch Digitalisierung und Globalisierung von immer rascheren gesellschaftlichen Veränderungen betroffen sind: "Viele Dinge, die jetzt noch nicht existieren, werden in zwanzig Jahren weit verbreitet sein. Die Schule kann euch darauf vorbereiten, wie man auf neue Dinge herangeht, wie man miteinander umgeht und wie man sich das bewahrt, was einem wichtig ist. Im Rahmen der Nationalpark Partnerschaft möchten wir euch zeigen, wie schön die Natur ist und wie wichtig es ist, sie zu bewahren. Es ist uns ein Anliegen, dass ihr viele eindrucksvolle Naturerfahrungen macht und ihr euren persönlichen Lieblingsplatz in der Natur entdeckt!"

Pläne für die nähere Zukunft gibt es schon viele - so führt der traditionelle Wandertag Ende Juni die Mittelschule und Volksschule Weitersfeld in den Nationalparkwald, im Herbst finden Fach-Exkursionen für die Pädagoginnen und Pädagogen statt und die Landwirtschaftliche Fachschule Hollabrunn hat sich für ein ganz besonderes Erlebnis entschieden - eine Klasse wird unter freiem Himmel im Nationalpark übernachten!

Rückfragenhinweis:
Nationalpark Thayatal, 2082 Hardegg, office@np-thayatal.at, 02949/7005, www.np-thayatal.at
23.05.2022

Aktuelle Nachrichten