Bunte Wiesen
- 63 ha Wiesen
- Ca 4 %
Hübsche Orchideen wie das Kleine Knabenkraut, prominente Nelkengewächse wie die Karthäuser-Nelke, aber auch Wiesensalbei, Margeriten, Glockenblumen und viele mehr tummeln sich auf den rund 63 Hektar Wiesen im Nationalpark Thayatal. Meist in schmalen Streifen neben der Thaya oder Fugnitz weisen sie als Fettwiesen einmal mehr Nährstoffe oder als Magerwiesen einmal weniger auf, strotzen als Feuchtwiesen vor Wasser oder gehen als Trockenwiesen sparsamer damit um. In jedem Fall sind sie ein unersetzlicher Lebensraum für eine Fülle an Insekten; viele der 44 Heuschrecken- und mehr als 950 Schmetterlingsarten haben hier ihr Zuhause.
Weil die Wiesen einst durch den Menschen entstanden sind - er rodete den Wald, um Ziegen und Schafe grasen zu lassen - muss auch der Mensch für den Fortbestand der Wiesen Sorge tragen. Tatsächlich bleibt die Artenvielfalt nur erhalten, wenn regelmäßig gemäht wird. Ohne die Mahd setzen sich einzelne konkurrenzstärkere Pflanzen durch, die Wiese wird eintöniger und beginnt schließlich zu verbuschen. Mit der Zeit wachsen anstatt bunter Blumen wieder Bäume. Im Thayatal passiert das nicht. Je nach Wiesentyp kommen die insektenschonenden Balkenmäher ein- bis zweimal pro Jahr zum Einsatz, frühestens ab Mitte Juni.