Der Endbericht zu einem mehrjährigen Kooperationsprojekt zeigt: in den
Nationalparks Donau-Auen und Thayatal, im Biosphärenpark Wienerwald und Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal lebt eine faszinierende Vielfalt an speziellen totholzbewohnenden Käfern.
Die Niederösterreichischen Großschutzgebiete bieten unterschiedlichste, ökologisch intakte Lebensräume. Unter anderem bestehen hier weiträumige naturnahe Wälder mit vielen alternden und bereits abgestorbenen Bäumen. Diese beherbergen hochspezialisierte Artengruppen, darunter eine Fülle an xylobionten, also totholzbewohnenden Käfern. Sie wurden in einem mehrjährigen Projekt der vier Schutzgebiete kartiert. Ein Gesamtbericht über alle in drei Projektjahren gewonnenen Ergebnisse bietet spannende Einblicke in die Käferartenfülle von Nationalpark Donau-Auen, Nationalpark Thayatal, Biosphärenpark Wienerwald sowie Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal.
Die Daten, welche im Nationalpark Thayatal gesammelt wurden, zeigen beeindruckende Ergebnisse: an 12 Standunkten wurden Proben genommen, wobei 2572 Käfer erfasst wurden, welche mindestens 327 Arten angehören, davon zählen 289 Arten zu den Totholzbesiedlern. Rund 18 % dieser Totholzkäferarten sind in unterschiedlichem Ausmaß gefährdet - vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet oder aufgrund unzureichender Daten nicht eindeutig bewertbar - und 10 % potenziell gefährdet. Das zeigt, welche große Verantwortung dem Nationalpark zukommt, um den Schutz der gefährdeten Käfer zu sichern. Dass die gefährdeten Käferarten im Thayatal gut aufgehoben sind, zeigt eine Studie zur Naturnähe des Nationalparks: während in Österreich nur 22% der Waldlebensräume als naturnah eingestuft werden, sind es im Thayatal ganze 80%. Außerdem gibt es in den Wäldern des Nationalparks einen beachtlichen Totholzanteil, der den Käfern zugutekommt: mit 66,1m3 pro Hektor befindet sich hier doppelt so viel Totholz wie im österreichischen Durchschnitt (30,9m3/Hektar).
Der Nationalpark Thayatal zeichnet sich durch eine hohe Lebensraumvielfalt auf kleinem Raum aus und begünstigt dadurch das Nebeneinander unterschiedlichster Käferzönosen. Das Gesamtartenspektrum ist charakterisiert durch Artvorkommen ausgesprochen (xero)thermophiler Spezies, die von der Verzahnung von blütenreichen Magerwiesentypen und wärmegetönten Waldlebensräumen an den steilen Talhängen des Nationalparks profitieren.
Xylobionte Käfer weisen eine komplexe Lebensweise auf, die sich in einer beeindruckenden Artenvielfalt, klaren Besiedlungsabfolge von Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsstadien und sensiblen Reaktion auf Veränderungen der Habitatstruktur widerspiegelt. Durch die Erfassung der Käferarten lassen sich Rückschlüsse auf Strukturangebot, Nutzung und ökologische Geschichte in einem Gebiet ziehen. Daher gelten sie als eine der zentralen Indikatoren bei naturschutzfachlichen Bewertungen holzdominierter Lebensräume. Außerdem spielen die Käfer eine Schlüsselrolle bei der Zersetzung von Totholz, fördern die Bildung vielfältiger ökologischer Nischen und tragen somit zur Biodiversität bei.
In allen niederösterreichischen Großschutzgebieten wurden insgesamt 10.582 Individuen gezählt, 882 Arten bestimmt und 73 Familien zugeordnet. Davon zählen mindestens 647 Käferarten zu den Totholzbewohnern. Eine Gruppe ist besonders hervorzuheben - die sogenannten Urwaldreliktarten. Deren Vorkommen beschränkt sich auf natürliche bis sehr naturnahe Wälder, in denen keine oder nur sehr eingeschränkte Nutzung stattfindet. Hiervon konnten insgesamt 46 Arten nachgewiesen werden, im Nationalpark Thayatal konnten davon 10 Arten dokumentiert werden. Weiters wurden etliche landesweite Erst- und Zweitnachweise sowie Wiederfunde verschollener Arten erbracht. Dieses Ergebnis unterstreicht die Verschiedenartigkeit der Lebensräume in den Schutzgebieten und ist Hinweis darauf, dass jedes der vier Gebiete einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet.
06.05.2025
Die Daten, welche im Nationalpark Thayatal gesammelt wurden, zeigen beeindruckende Ergebnisse: an 12 Standunkten wurden Proben genommen, wobei 2572 Käfer erfasst wurden, welche mindestens 327 Arten angehören, davon zählen 289 Arten zu den Totholzbesiedlern. Rund 18 % dieser Totholzkäferarten sind in unterschiedlichem Ausmaß gefährdet - vom Aussterben bedroht, stark gefährdet, gefährdet oder aufgrund unzureichender Daten nicht eindeutig bewertbar - und 10 % potenziell gefährdet. Das zeigt, welche große Verantwortung dem Nationalpark zukommt, um den Schutz der gefährdeten Käfer zu sichern. Dass die gefährdeten Käferarten im Thayatal gut aufgehoben sind, zeigt eine Studie zur Naturnähe des Nationalparks: während in Österreich nur 22% der Waldlebensräume als naturnah eingestuft werden, sind es im Thayatal ganze 80%. Außerdem gibt es in den Wäldern des Nationalparks einen beachtlichen Totholzanteil, der den Käfern zugutekommt: mit 66,1m3 pro Hektor befindet sich hier doppelt so viel Totholz wie im österreichischen Durchschnitt (30,9m3/Hektar).
Der Nationalpark Thayatal zeichnet sich durch eine hohe Lebensraumvielfalt auf kleinem Raum aus und begünstigt dadurch das Nebeneinander unterschiedlichster Käferzönosen. Das Gesamtartenspektrum ist charakterisiert durch Artvorkommen ausgesprochen (xero)thermophiler Spezies, die von der Verzahnung von blütenreichen Magerwiesentypen und wärmegetönten Waldlebensräumen an den steilen Talhängen des Nationalparks profitieren.
Xylobionte Käfer weisen eine komplexe Lebensweise auf, die sich in einer beeindruckenden Artenvielfalt, klaren Besiedlungsabfolge von Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsstadien und sensiblen Reaktion auf Veränderungen der Habitatstruktur widerspiegelt. Durch die Erfassung der Käferarten lassen sich Rückschlüsse auf Strukturangebot, Nutzung und ökologische Geschichte in einem Gebiet ziehen. Daher gelten sie als eine der zentralen Indikatoren bei naturschutzfachlichen Bewertungen holzdominierter Lebensräume. Außerdem spielen die Käfer eine Schlüsselrolle bei der Zersetzung von Totholz, fördern die Bildung vielfältiger ökologischer Nischen und tragen somit zur Biodiversität bei.
In allen niederösterreichischen Großschutzgebieten wurden insgesamt 10.582 Individuen gezählt, 882 Arten bestimmt und 73 Familien zugeordnet. Davon zählen mindestens 647 Käferarten zu den Totholzbewohnern. Eine Gruppe ist besonders hervorzuheben - die sogenannten Urwaldreliktarten. Deren Vorkommen beschränkt sich auf natürliche bis sehr naturnahe Wälder, in denen keine oder nur sehr eingeschränkte Nutzung stattfindet. Hiervon konnten insgesamt 46 Arten nachgewiesen werden, im Nationalpark Thayatal konnten davon 10 Arten dokumentiert werden. Weiters wurden etliche landesweite Erst- und Zweitnachweise sowie Wiederfunde verschollener Arten erbracht. Dieses Ergebnis unterstreicht die Verschiedenartigkeit der Lebensräume in den Schutzgebieten und ist Hinweis darauf, dass jedes der vier Gebiete einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet.
06.05.2025