Eine goldene Nase & eine wahrhaft soziale Ader

Mucksmäuschenstill gestanden. Und wirklich, der Dachs, kaum einen Meter entfernt, hat nichts bemerkt. Aber nur, weil der Wind aus der "richtigen" Richtung kam.
Hätte der Wind gedreht und den Geruch von Marc und mir, also der potenziellen Bedrohung, genau in seinen lang gezogenen Riechkolben getragen, wäre er in Windeseile in seinen schützenden Bau abgetaucht. Sein Sehsinn lässt entsprechend zu wünschen übrig, dafür leitet ihn seine Nase geradezu durchs Leben. Zielsicher stöbert sie am Boden liegendes Obst, Wurzeln, Eicheln, Bucheckern, Regenwürmer, Eier, Frösche, sprich so ziemlich alles, was fressbar ist, auf.
Und seine Nase ist es auch, die ihn von seinen nächtlichen Streifzügen wieder nach Hause lotst. Die zuvor abgesetzten Duftmarken funktionieren wie Nebelleuchten und seine feine Nase wie ein eingebautes Navi.
Sehr praktisch!

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... wie viele kommen denn da noch aus dem Bau heraus?! Der Dachs ist ein familiärer Geselle. Bis zu zwölf Tiere können sich tatsächlich einen Bau teilen. Das klingt nach einem ordentlichen Gedrängel, aber nicht bei diesen palastähnlichen Ausmaßen. Mehrere Meter tief und im Durchmesser bis zu sagenhafte 30 Meter graben sie ihre Baue in den Waldboden.
Dem nicht genug, pflegen Dachse auch ausgeprägte nachbarschaftliche Kontakte. Dabei statten Dachs-Familien einander gegenseitige Besuche ab. Und wenn ein Fuchs einen Unterschlupf braucht, ist auch er zur Teilzeit-Untermiete jederzeit willkommen.
Sehr sympathisch!



Hier findet ihr ein Video zum Dachs: http://www.youtube.com/watch?v=rM6NTUpRxLk&list=HL1345718208&feature=mh_lolz
23.08.2012

Nationalpark Thayatal Blog