Vermehrungsfreudige Falter

Einige Flecken an der Flügelunterseite schimmern je nach Lichteinfall wie Perlmutt. So kommt der Falter zu seinem Namen.
Er ist zwar nicht besonders groß, auf den ersten Blick auch nicht besonders auffällig, aber er ist einer der mehr als 950 Schmetterlingsarten, die durch den Nationalpark Thayatal flattern. Grund genug, den Magerrasen-Perlmuttfalter ein wenig genauer vorzustellen.
Mit einer Flügelspannweite von an die 3,5 Zentimetern zählt er zu den kleinsten Vertretern der Perlmuttfalter Mitteleuropas. Aber warum Perlmutt? - Nun, wer sich seine Flügelunterseite genau ansieht, wird einige Flecken bemerken, die je nach Lichteinfall wie Perlmutt schimmern. Zu sehen ist die Unterseite allerdings nur dann, wenn die Falter gerade an einem Grashalm rasten. Im Flug sieht der zu den Edelfaltern zählende Schmetterling ganz anders aus. Die Oberseite seiner Flügel ist nämlich orange und weist viele schwarze Flecken auf!
Im Nationalpark kommen die Falter zum Beispiel auf der Einsiedlerwiese vor. Am ehesten "fliegen sie auf" Trocken- und Magerrasen, also nährstoffarme Standorte. Auch lichte Wälder mögen sie mitunter ganz gern.
Momentan stehen die Chancen gut, nicht nur die Falter selber, sondern auch ihre Raupen zu entdecken. Die ungefähr zwei Zentimeter langen, schwarzbräunlich gefärbten und mit feinen Dornen besetzten Raupen knabbern ab August mit Vorliebe an verschiedenen Veilchenarten, Brombeeren oder Kleinen Brunellen.
Allerdings sind sie nicht die ersten in diesem Jahr, denn die Magerrasen-Perlmuttfalter legen früh los. Die ersten Falter schlüpfen bereits im Laufe des Aprils aus den verpuppten Raupen des Vorjahres. Zwei Generationen sind die Regel, in besonders guten Jahren kann sich im September oder Oktober sogar noch eine dritte Schmetterlingsgeneration entwickeln. In kühleren, regnerischen Jahren dagegen kann es auch vorkommen, dass nur eine Generation heranwächst.
Die letzte Raupengeneration verpuppt sich in jedem Fall im Herbst, nach ihrer dritten Häutung, in Bodennähe ihrer Futterpflanze und harrt darauf, im nächsten Frühjahr ihre Perlmuttflecken zum Glänzen zum Bringen.



Tipp: Früh am Morgen sind Schmetterlinge am besten zu beobachten, dann sitzen sie - oft überzogen mit Tautropfen - an ihren Schlafplätzen auf Grashalmen und Blütenpflanzen. Überhaupt empfiehlt es sich für Naturentdeckungen so früh wie möglich unterwegs zu sein!
27.08.2014

Nationalpark Thayatal Blog