Aktuelle Wildkatzenforschung im Nationalpark Thayatal

Nationalpark Thayatal im Frühlingskleid, Umlaufberg, Flussmäander, Headerbild für Aktuelle Nachrichten.
Als 2007 die in Österreich ausgestorben geglaubte Wildkatze im Nationalpark Thayatal wiederentdeckt wurde, handelte es sich um eine wahre Artenschutz-Sensation. Der Nationalpark stellt in Hinblick auf Habitate, Naturnähe und Klima einen idealen Lebensraum für die Wildkatze dar und bietet damit auch die perfekten Bedingungen für die Erforschung der scheuen Waldbewohnerin - insofern ist es nicht verwunderlich, dass die seltene Art gerade hier (wieder)entdeckt werden konnte!

Die Besonderheit des Gebiets wird auch im INTERREG-Projekt ReCo, Restore to Connect, genutzt: bei dem internationalen Projekt arbeiten 11 Partnerorganisationen daran, die Natur entlang des "Grünen Bands Europa" zu renaturieren und ökologisch zu verbinden. So auch hier im Thayatal: gezielte Maßnahmen werden dafür eingesetzt, den Lebensraum für die Wildkatze im Nationalpark noch weiter zu verbessern, beispielsweise durch die Anlage kleiner Wald-Inseln und der Schaffung eines Feuchtgebietes in der Nähe des Nationalparks.

Außerdem findet österreichweit einzigartige Forschung im Nationalpark Thayatal statt: im Zuge des Projekts werden mit einer Telemetrie-Studie neue Daten über das Verhalten und die Raumnutzung der Wildkatze gesammelt. Dafür wurden zwei Findlingskatzen aus Frankreich zuerst genetisch untersucht und dann in den Nationalpark gebracht, wo sie über ein Halsband mit Sendern ausgestattet wurden und schließlich ausgewildert werden konnten. Die Telemetrie-Halsbänder liefern exakte Informationen über den Aufenthaltsort der Wildkatzen, wodurch die Forscher:innen des Nationalparks das Verhalten der Waldbewohnerin genau analysieren können.

Wie spannend die aktuelle Forschung ist, zeigt Nationalpark-Biologe Julian Haider: in einem Video erklärt er, wie die Wildkatze hier beforscht wird und welche Besonderheiten das Projekt bringt: https://www.youtube.com/watch?v=ti3_dQp-K4o
24.09.2025