Das Geheimnis ihres Erfolges

Da diese zarten Frühjahrspflänzchen schon bei der leisesten Windbrise zu schwingen beginnen, hat man ihnen passenderweise den Namen Buschwindröschen verpasst. Oft überziehen Buschwindröschen als weiße Blütenteppiche große Teile des Waldbodens und zählen daher sicher zu den auffälligsten Frühjahrsblühern.
Fragt sich nur, woher diese und andere Frühjahrspioniere - während alle anderen Pflanzen noch im Winterschlaf verharren - die Kraft nehmen, um den Waldboden in ein farbenprächtiges Meer zu verwandeln? Das Geheimnis ihres Erfolges liegt unter der Erde. Gut verpackt in Knollen (verdickten Wurzeln), Zwiebeln (gestauchten Blättern) oder Rhizomen (verdickten Stängeln) lagern im Vorjahr angehäuften Reserven, die den Frühjahrsblühern den entscheidenden Vorsprung geben. Buschwindröschen setzen übrigens auf Rhizome.
Sobald die Frühjahrsblüher nämlich von den warmen Oberflächen-Temperaturen wachgekitzelt werden (für die Laubbäume ist es dann noch immer viel zu kalt), mobilisieren sie ihre Reserven, in Form von gespeicherten Kohlenhydraten und Mineralstoffen, um die Blätter ihrer ersten Knospen entfalten zu können. Die Blätter nutzen dann das reichliche Sonnenlicht in Kombination mit Wasser und Nährstoffen aus der Umgebung, um Fotosynthese - und gleichzeitig auch wieder Energievorsorge fürs nächste Jahr - zu betreiben.
Blätter bilden, blühen und fruchten passiert bei Frühblühern im Zeitraffer, in der kurzen Zeitspanne vor dem Laubaustrieb der Bäume. Die "Kraft aus der Erde" macht dieses alljährliche Mammutprogramm möglich.
25.03.2013

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