Als 1998 eine Wanderung bewilligt werden musste …

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Christian Übl, Direktor im Nationalpark Thayatal, über den Beginn einer grenzüberschreitenden Wanderung, die zur Tradition wurde.

Man kann es fast als wegweisend bezeichnen: 1998 hatte der Konditor Felix Wiklicky die Idee, zu Silvester in Hardegg eine Wanderung hinüber nach Tschechien anzubieten. Die Veranstaltung fand großes Interesse, zahlreiche Besucher kamen ins Thayatal und marschierten über die Thayabrücke hinüber nach Tschechien.

Was heute selbstverständlich klingt, war damals eine echte Besonderheit. Im Winter war die Brücke geschlossen, eine Öffnung konnte nur über Sonderbewilligungen erreicht werden. Die Grenzbeamten kontrollierten jeden Reisepass, einige Teilnehmer können heute noch stolz ihren Stempel vom 31. Dezember 1998 vorzeigen.

Die Silvesterwanderung ist somit ein Jahr älter als der Nationalpark Thayatal selbst und auch die Nationalparkverwaltung nahm erst wenige Tage später, am 4. Jänner 1999, ihren Betrieb auf. Heute ist die Veranstaltung eine lieb gewordene Tradition. Viele kommen ins Thayatal, um sich mit etwas Bewegung und anschließender Verköstigung auf den Jahreswechsels einzustimmen. Alle vier Jahre sind wir auf der selben Route unterwegs, heuer werden wir auch heuer wieder hinüber zur Hardegger Warte in Tschechien marschieren.

2019 feiern die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí "30 Jahre Grenzöffnung". Für mich ist die Wanderung in den tschechischen Nationalpark ein idealer Auftakt für diesen Themenschwerpunkt. Aufgrund unserer guten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit dem NP Podyjí in Tschechien erhalten wir deutlich mehr Aufmerksamkeit. Bei unseren gemeinsamen Veranstaltungen kommt es zu Begegnung von Besuchern beider Länder, unsere beiden Nationalparks tragen somit zum weiteren Abbau der Grenzen bei.
21.01.2019

Nationalpark Thayatal Blog